"Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt." (Matthäus 5,13-16)
Liebe Schwestern und Brüder in Christus!
Als Inder habe ich die Erfahrung gemacht, dass von Anfang an bis heute alle karitativen
Werke in Indien automatisch hauptsächlich Christen zugutekommen, z.B. Schulen, Altersheime, Kliniken und Krankenhäuser etc. Mutter Teresa aus Kalkutta könnte das beste Beispiel
dafür sein: Die meisten Menschen auf der ganzen Welt kennen sie durch ihre Wohltätigkeit
und ihren Dienst als Christin. Allerdings gibt es unzählige Missionare, die die Welt ein bisschen besser machen wollen durch ihre Dienste. Es tut gut, wenn wir davon hören und lesen.
Solche Menschen machen unsere Welt ein Stück schöner, man könnte auch sagen, sie machen
sie heller. Aber jede und jeder von uns kann etwas tun, um die Welt heller zu machen. Dazu
lädt uns Jesus heute wieder ein.
Das heutige Evangelium stammt aus der Bergpredigt Jesu, wie sie uns von Matthäus überliefert ist. Sie spricht eine ziemlich deutliche Sprache: "Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das
Licht der Welt." Als Getaufte tragen wir Verantwortung für die Welt, in der wir leben. An unseren Taten und Worten wird man erkennen, wer unser Gott ist. Zur Taufe gehörte früher die
Zeremonie, dem Kind etwas Salz auf die Zunge zu streuen. Damit wurde den Umstehenden
der Auftrag Jesu klar: "Ihr seid das Salz der Erde." Wir dürfen mithelfen, die "Suppe der
Menschheit" schmackhaft zu machen. Und wo Christen nicht auf den Geschmack kommen,
ganz mit Jesus und aus Jesus heraus zu leben, da werden sie von ihren Mitmenschen und den
Medien zertreten.
Die Tage im Winter erleben wir mit viel Schnee. Vor allem diejenigen, die mit dem Auto fahren müssen, erkennen, wie wertvoll das Salz ist. Salz bringt Eis zu Schmelzen. Deshalb wird
es bei Glatteis und Schnee auf Wege, verkehrsreiche Straßen und Autobahnen gestreut. Es
wirkt schnell und verhindert viele Unfälle! Wenn Jesus uns im heutigen Evangelium mit Salz
vergleicht, dann erwartet er, dass wir helfen, das Eis zu schmelzen: Hass, Neid, Krieg und
Terror zum Schmelzen zu bringen! Amen.
Pater Paul